Weiterführende Qualifikation Atmungstherapeut für Neurologie und Neurorehabilitation bzw. Qualifizierung in der neurologischen Atmungstherapie für Intensivfachkräfte
Termine
- 27.02.2024 – Web-Seminar
- 05.03.2024 – Web-Seminar
- 22.04. bis 26.04.2024 Präsenzveranstaltung
- 03.06. bis 07.06.2024 Präsenzveranstaltung Achtung, hier gab es eine Terminänderung
- 23.09. bis 27.09.2024 Präsenzveranstaltung/Abschlusskolloquium
- 136 Stunden theoretischer Unterricht
- 24 Stunden Praktikum (außerhalb des eigenen Arbeitsumfelds)
- 20 Stunden Vorbereitung auf das Kolloquium
Schulungsort:
DGpW Schulungszentrum, Augsburger Str. 106, 89231 Neu-Ulm
Kosten:
2.600,- Euro (umsatzsteuerfrei nach § 4 Nr. 21a UStG) | Ratenzahlung möglich
Zugangsvoraussetzung:
Abgeschlossene Weiterbildung zum Atmungstherapeuten.
Pflegefachkräfte mit abgeschlossener Weiterbildung Intensivpflege und Anästhesie sind ebenfalls zugelassen. Sie beenden die Weiterbildung mit dem Abschluss „Qualifizierung in der neurologischen Atmungstherapie“. Bei nachträglicher Absolvierung des Atmungstherapeuten Lehrgangs wird das Zertifikat „Atmungstherapeut für Neurologie und Neurorehabilitation“ ausgestellt.
Inhalte:
Anatomie und Physiologie
- Wissenschaftliches Arbeiten, Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung
- Aufbau und Funktionen des Nervensystems
- Atemregulation und Schlaf
- Strukturen der neurologischen und neurorehabilitativen Beatmungsmedizin
Diagnostik
- Gesundheits- und Krankheitsmodelle, biomedizinisches- und biosoziales Modell (ICF), statistische Grundlagen diagnostischer Studien
- Akut- und Rehabilitationsphasen, Lebensqualität, Lebensqualitätsmessungen
- Anamnese und Untersuchung
- Neurogene Dysphagie
- Hustensuffizienz, Sekretmanagement
Neurologische Pathophysiologie und Beatmung
- Krankheitsbilder / Überblick und ZNS-Erkrankungen / Neuromuskuläre Erkrankungen / Querschnittslähmung
- Pathophysiologie der respiratorischen Insuffizienz mit neurologischer Ursache
- Das neurologisch kranke Kind
- Der neurologische Intensivpatient
- Heim- und Langzeitbeatmung
Rehabilitation
- Beatmungsentwöhnung in der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation
- Kommunikation und Sprechen unter Beatmung
Hinzu kommt ein dreitägiges Praktikum in der Neurologisch-Neurochirurgischen Frührehabilitation.
Die Weiterbildung steht unter der Leitung von Dr. med. Martin Groß, Chefarzt der Klinik für Neurologische Intensivmedizin und Frührehabilitation und des Interdisziplinären Palliativzentrums am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg.
Fachliche Spezialisierung Neurologie und Neurorehabilitation
Die fachliche Spezialisierung „Neurologie und Neurorehabilitation“ trägt der zunehmenden Komplexität der von Atmungstherapeuten zu behandelnden Krankheitsbildern und einer Diversifizierung der Versorgungslandschaft Rechnung.
Als Orientierung kann dabei die in den Vereinigten Staaten hervorragend organisierte Weiterbildung des National Board of Respiratory Care dienen, das nicht nur Atmungstherapeuten nach erfolgreicher Prüfung zertifiziert, sondern auch die Zertifizierung in Subspezialisierungen anbietet. Wobei allerdings eindeutige Unterschiede in der Organisation der Versorgungslandschaft zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland bestehen.
Während die Spezialisierung zum pädiatrischen Atmungstherapeuten in beiden Ländern eine vergleichbare Bedeutung hat, spielen die Neurologie und Neurorehabilitation in der Beatmungsmedizin in Deutschland eine deutlich größere Rolle. Beispielsweise existieren in Deutschland mehr als 1000 Bettplätze, auf denen die Beatmungsentwöhnung in der Neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation angeboten wird. Atmungstherapeuten, die auf die Bereiche Neurologie und Neurorehabilitation spezialisiert sind, kommt vor diesem Hintergrund eine zunehmende Bedeutung zu.
Das langfristige Ziel ist, die Durchlässigkeit zwischen der angebotenen Subspezialisierung und akademischen Angeboten wie Bachelor- und Masterstudien zu schaffen und damit die Akademisierung der Atmungstherapie zu fördern.
Die Spezialisierung zum Atmungstherapeuten für Neurologie und Neurorehabilitation ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.